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Schwarzer Humor

Es ist schon eine interessante Sache, der schwarze Humor. Es ist mit ihm, wie mit Essen: Hat nicht jeder. Wenn dann Verse zu minenverseuchten Kriegsgebieten kommen wie „Wer suchet der findet, wer drauftritt verschwindet.“ oder ähnlich, werden viele Menschen schnell wütend.


Wie kann man nur über so was Späße machen?!? Das geht doch gar nicht!

- Oder doch?

Ein toller Lehrer sagte mal zu mir „Witzig ist, worüber beide Seiten lachen können.“, beim schwarzen Humor müssen wir aber, so denke ich, eine Ausnahme machen, denn er ist anders. Auch lachen ist beim schwarzen Humor nicht zwingend notwendig, manche Sprüche und Bilder sind nicht einmal witzig - obwohl sie zum schwarzen Humor gehören. So denke ich, dass schwarzer Humor, wie schon oben eingeleitet, nicht jeder Mensch hat. Und jene, die ihn haben, haben unterschiedlich viel von ihm. Nur in einem sind sich die meisten Anhänger des schwarzen Humors einig: Schwarzer Humor hat keine Grenzen, er ist quasi unendlich – anders als das Essen.

Doch warum mögen manche Menschen schwarzen Humor. Hier werden Themen wie Verbrechen, Gewalt, Tod, Sex und mehr ungeschönt in Witzen und Wortspielen behandelt, oder in Bildern, was auch gerne getan wird. Nachdem nur die wenigsten Menschen bei Themen wie Verbrehen, Gewalt und Tod kein minimales Unwohlsein entwickeln, stellt sich also die Frage: Warum tun wir uns das an? Was reizt uns an der Art, in der hier diese Themen dargeboten werden?

Leider bin ich weder Gelehrter, noch Soziologe, Hirnforscher oder ähnliches. Ich muss mich mit dem Wissen eines Schülers abgeben (wenn es auch kein schlechter ist).

Machen wir das beste draus:

Meiner These zufolge nutzen Menschen schwarzen Humor gerne, um ernste Probleme mit etwas Witz versehen zu können, was sie erträglicher macht. So können Terroranschläge als kleiner Comic vom Menschen ja doch viel leichter verarbeitet werden als eine kleine Zeitschrift voller von dem Anschlag zerfetzen Menschen. Wir können also sagen, dass schwarzer Humor als Hilfe genutzt  werden kann, mit Dingen besser zurecht zu kommen, die sonst zu aufwendig für unser Gehirn wären zu verarbeiten.

Wir können ja ein Gedankenexperiment draus machen, für alle die es mir nicht glauben wollen:

Schließe deine Augen und stelle dir ein Comicbild vor, in welchem eine Drohe über zwei Kämpfer des ISIS hinwegfliegt worauf beide zu rennen beginnen, bis der eine sagt „Moment, dass ist kein Angriff, dass ist mein Paket von Amazon!“

Nun bist du selbst als Person auf dem Schlachtfeld und und eine fremde, große Drone fliegt über euch hinweg (und ihr wisst nicht, ob sie sprengen kann…).

Sei ehrlich, beim zweiten war dein Gefühl im Magen besser.

Des weiteren ist auch nicht zu vergessen, dass wir in einer Welt leben, in welcher „political correctness“ „ the way to go“ ist. Es wurde in den letzten Jahrzehnten die Art, wie wir reden, denken und darstellen „dürfen“ deutlich beschränkt. Auf der einen Seite ist das natürlich gut und vollkommen berechtigt, auf der anderen ist auch nicht alles in diesem Zuge nachzuvollziehen. Wenn man heute „Neger“ zu einem dunkelheutigen Menschen sagt wird man in der Öffentlichkeit dafür gerne schräg angeschaut, denn Neger ist heutzutage ein Ausdruck. Gehen wir aber mal 40 oder 50 Jahre zurück: Sagte dort jemand „Neger“ war es kein Ausdruck. Es war eine Beschreibung für eine Person mit sehr dunkler Hautfarbe! Dies ist übrigens nach wie vor die Definition von Neger (siehe Duden.de, Zugriff 12.08.2019). Die einzigen, was Neger zu einem Ausdruck machen sind wenige Personen, die für viel Aufsehen regen können. Ehe man sich versieht heißt es dann nicht mehr „Negerkuss“ sondern „mit dunkler Schokolade überzogene Schaumsüßigkeit auf Waffelboden“ (um auch mal eine Hyperbel anzuwenden. Die Idee wird klar). Das besondere jedoch ist, dass im privaten Umfeld diese „alte“ Art zu reden und zu denken noch immer praktiziert wird. Da der Mensch nun aber ungewohnt beschnitten wird in der Öffentlichkeit, sucht er sich Wege, seine Gewohntheiten auch dort weiterleben zu können. Warum also nicht mit schwarzem Humor? Hier „darf“ man „Neger“ schreiben ohne dafür gesteinigt zu werden (oder als Neger auf einem Ku-Klux-Klan-Fest zu landen #SchwarzerHumor).

 
Des weiteren werde (teils leider) auch Dinge im schwarzen Humor aufgearbeitet, die berechtigt aber nicht vollkommen aktzeptiert und integriert sind.
 

(Braucht es hier noch eine Erklärung oder reicht der Comic aus?)

***Die Weitergabe dieses Dokuments ist untersagt! Es werden hier nicht lizensierte Kopien (siehe Comic) verwendet!***

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