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Warum Software das Wertegleichgewicht

zwischen Geld und Sache bedroht

 

 

Wie funktioniert Handel? Wenn Person A etwas nicht hat aber braucht, kann sie mit Person B das Benötigte gegen etwas, was Person B weiterverwenden kann eintauschen kann. Mehr ist Handel an sich nicht. Heutzutage ist das „was man weiterverwenden kann“ in der Regel Geld. Geld ist ein Mittel, mit dem man Gegenständen oder Leistungen einen Wert geben kann. Es ist hierbei universell – es ist egal, ob ich mir für 20€ das Auto putzen lasse oder für 20€ mir ein T-Shirt kaufe.

Wichtig ist, dass es immer ein Gleichgewicht gibt beim Handel. Anders ausgedrückt darf etwas nur so viel kosten, wie es wert ist. Der Wert einer Sache setzt sich aus verschiedenen Aspekten zusammen: Es ist die investierte Arbeitszeit zu beachten, der Materialaufwand und daran verdienen muss man auch noch etwas. Denn wenn man es dann verkauft hat man es ja selbst nicht mehr.

Bis etwa Mitte des 20ten Jahrhunderts war das auch der Fall:

Hat man eine Schraubmaschine verkauft, hatte man sie danach nicht mehr.

Hat man seine Zeit verkauft, hatte man sie danach nicht mehr.

 

Doch die Dinge änderten sich mit einer neuen Erfindung, beziehungsweise der Abschaffung eines Berufes. Früher war „Computer“ ein Beruf – für Hilfskräfte von beispielsweise Mathematikern, welche für diese Rechnungen gerechnet haben. Der Computer selbst, erfunden von Konrad Zuse, schaffte diesen Beruf ab. Aber nicht nur das. Das Geschäft mit den elektronischen Recheneinheiten nahm Fahrt auf. Als Anfang der 1980er das erste MS-DOS-Betriebssystem (der Vorreiter des heutigen Betriebssystems „Microsoft Windows“) für Heimcomputer auf den Markt kam wurde Software schlagartig zur Marktlücke.

Der Fakt, dass ein Computer prinzipiell alles machen kann eröffnete nicht nur Unternehmern neue Möglichkeiten Geld zu verdienen. Nun konnte jeder, der einen Computer zuhause hatte Software entwickeln – den mehr als ein Computer wird dazu auch heute nicht benötigt, und damit Geld verdienen.

 

Doch wo ist hier das Problem?

Es ist simpel: Wie bereits ausgeführt musste bisher in etwas um Geld damit zu verdienen investiert werden. Wenn man das Geld dann bekam, musste man seine Sache dafür hergeben. Computer jedoch machen es möglich, Dinge einfach zu kopieren – ohne, dass ich dafür Geld, Material oder Zeit investieren muss! Mit anderen Worten baue ich einmal eine Software und verkaufe sie dann sooft ich möchte. Sehen wir uns den (aktuell zweitreichsten Mensch der Welt) Bill Gates mit seinen ungefähr 88 Milliarden US-Dollar an. Hätte er es zu einen solchen Vermögen schaffen können, wenn er Autos gebaut hätte? - Wohl kaum, denke ich. Ein Autobauer hat mit jedem verkaufen Wagen hohe Unkosten. Der Programmierer nicht. Er macht die Software und verkauft sie dann zum Beispiel über 700 Millionen Mal (sooft wurde das aktuelle „Microsoft Windows 10“ verkauft).

 

Es sollte somit gut zu verstehen sein, was das Problem mit Software ist. Wir können mit ihr im Verhältnis weit mehr Geld erwirtschaften als wir Leistung in sie investieren. Dies kann, in meinen Augen, zu einem echten Problem werden, da so das Prinzip des Handels zerstört wird. Da unsere Weltwirtschaft jedoch auf dem Prinzip des Handels basiert, kann Software hier in der Zukunft größere Probleme bezüglich des Gewichts zwischen Wert und Sache hervorrufen.

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