Identifizierung von Edelsteinen

Bevor die Identifizierung beginnen kann, wird das Gerät mit Strom versorgt. In diesem Fall über eine Steckdose. Auch der Batteriebetrieb ist möglich, was für eine große Mobilität sorgt.
Refraktometer sind unter den richtigen Umständen sehr genau. Unter hoher Feuchtigkeit oder beschädigter Oberfläche des Glases das Refraktometers kommt es jedoch schnell zu falschen Ergebnissen.
Leider sind Refraktometer sehr teure Geräte auch wenn sie sich für weit mehr als nur für Edelsteine nutzen lassen (z.B. zum messen des Zuckergehalts in Weintrauben). So kostet ein vergleichbares Modell wie auf dem Bild links zu sehen ist schnell einmal mehrere hundert Euro.

Die Identifizierung mit dem Refraktometer erfolgt über die Lichtbrechung des Edelsteins. Es wird also ein Licht in einem bestimmten Winkel von unten gegen den Edelstein geworfen, welches von diesem in einem bestimmten Winkel reflektiert wird.
Damit das Licht ohne Brüche von der Glasfläche des Refraktometers gegen den Edelstein und wieder zurück geworfen werden kann, wird vor der Messung der Lichtbrechung eine spezielle Flüssigkeit auf die Glasfläche aufgetragen.

Ist alles vorbereitet, wird der Edelstein auf die Glasfläche gelegt.
Leider lässt sich nicht jeder Edelstein vermessen, auch wenn er durchsichtig ist. Der Edelstein muss die Glasfläche komplett bedecken. Ist er zu klein, kann es zu falschen Ergebnissen kommen.
Um die Messung beginnen zu können, wird der Deckel des Refraktometers herunter geklappt, sodass kein Fremdlicht einfallen kann.

Über die Linse des Refraktometers lässt sich nun der sogenannte Berechnungsindex ablesen. Dieser lässt sich durch einen Bruch der Helligkeit in der Messskala ablesen. Dieser Bruch ist nicht immer so deutlich wie hier auf dem Bild, er kann auch eher verschwommen sein.
Bei manchen Messungen ist gar kein Bruch zu erkennen. In diesem Fall ist der Edelstein nicht messbar mit einem Refraktometer und man muss auf andere Methoden umsteigen.

In einer Tabelle wird dann der Berechnungsindex nachgeschlagen. Manche Edelsteine haben sehr ähnliche Berechnungsindexe, sodass man die Farbe des Edelsteins mitverwenden muss, um diesen besser Identifizieren zu können.

So lassen sich Edelsteine mithilfe eines Refraktometers relativ schnell und zuverlässig identifizieren.
Der wohl größte Vorteil an dieser Methode ist, dass sie nicht nur sehr einfach anzuwenden, sondern auch portabel ist.


Professionelle Refraktometer sind sehr teuer, es kommen aber immer mehr gute sowie preiswerte Refraktometer auf den Markt, sodass diese Technik auch für den "Hobbysammler" immer attraktiver wird.

Ein Artikel von Felix M. Espert.

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